Von Ausgrabungen und Luftschlössern

 

 

 

Pressemitteilung Nr. 244 / 24

Von Ausgrabungen und Luftschlössern

Kinder entdecken versteckte Schätze, Jugendliche gestalten im virtuellen Raum und Senior*innen erwecken alte Gärten zu neuem Leben: Die Ausstellung „Kunstvolle Zeitreise“ im Foyer des Neuen Rathauses Böblingen bietet unterschiedlichste Blickwinkel auf ein aktuelles Thema.

Über die Bebauung des Schloßbergs wird in Böblingen unterschiedlich diskutiert. Auch die DAT-Kunstschule, die neben Vereinen, Gastronomie und Musikschule mit ihren drei bislang über das ganze Stadtgebiet verteilten Sparten dort hinziehen könnte, hat sich nun des Themas angenommen. Aktueller Anlass dafür sind die Ausgrabungen, die derzeit viele neue und spannende Erkenntnisse über die Böblinger Geschichte zu Tage bringen.

Drei unterschiedliche Gruppen haben sich aus ganz verschiedenen Blickwinkeln des Themas angenommen und genau dies ist eine große Stärke der Ausstellung, die am vergangenen Donnerstag von Kulturamtsleiter Sven Reisch im oberen Foyer des Neuen Rathauses eröffnet wurde.

Mit überbordender Fantasie haben die jüngsten Künstler*innen ein buntes Fantasieschloss aus Pappe, Farbe und Steinen konstruiert. Höhepunkt für die Kinder waren die „Ausgrabungen“, die Kunstpädagogin Milada Böhm für sie im Kunstunterricht vorbereitet hatte. Wie echte Archäolog*innen gruben die Kinder Münzen und Formen aus Gips aus.

Drei Altersgruppen präsentieren ihre Kunstwerke

Die jugendlichen Kunstschüler*innen richteten mit ihrer Dozentin Lisa Dorfschmid den Blick sowohl technisch als auch inhaltlich in die Zukunft. Mittels Virtual Reality und Gravity Sketch gestalteten sie im virtuellen Raum Luftschlösser der Zukunft. Für viele Ausstellungsbesucher*innen war es eine überraschende Erkenntnis, dass mit VR-Brillen auch Kunst gemacht werden kann.

Die Seniorinnen und Senioren hingegen näherten sich mit ihrer Dozentin Susanne Prescher aus ganz unterschiedlichen Richtungen dem Thema. Sie malten die Bäume, die früher auf dem Schloßberg standen, und gestalteten mit Aquarell den einst so prächtigen Schlossgarten. Besonders beeindruckend sind aber die „Fragilen Funde“: zarte Zeichnungen und Aquarelle, die die Bewohner*innen des Hauses am Maienplatz malten, mit dem die DAT-Kunstschule seit 2016 kooperiert. Hier mischen sich abstrakte und konkrete sepiabraune Formen auf hohem künstlerischen Niveau.

Wie wichtig die künstlerische Auseinandersetzung mit dem historischen Erbe der Stadt ist, betonte auch Kulturamtsleiter Sven Reisch. In seiner Rede „Zukunft braucht Herkunft“ zitierte er den Philosophen Odo Marquard und brachte damit die unterschiedlichen Ansätze der gelungenen Kunstausstellung auf den Punkt.

Fotos: Stadtverwaltung Böblingen