Infotage Innenstadt mit Fokus Schloßberg

vom 13. bis 19. März im Treff am See

Der Gemeinderat hatte die Verwaltung mit einem Grundsatzbeschluss im Oktober 2021 beauftragt, das Projekt einer Schloßberg-Bebauung weiter zu verfolgen. Ziel ist es, auf dem Schloßberg Bildung und Kultur zusammenzuführen – mit einem Neubau für die Musik- und Kunstschule. Der Neubau soll außerdem Raum bieten für weitere öffentliche Nutzungen durch Gastronomie, Vereine oder für Veranstaltungen. Übergangsweise ist das Gebäude vorher als Ausweichquartier für das Paul-Lechler-Schulzentrum vorgesehen, während die Schulgebäude in der Pestalozzistraße saniert und um einen Neubau ergänzt werden.

Der jüngste Beschluss des Gemeinderats im November 2022 beinhaltete zum einen notwendige archäologische Grabungen vor der geplanten Neubebauung im Bereich der historischen Schlossmauern. Dafür laufen nun die Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt, wonach die Arbeiten ausgeschrieben und beauftragt werden. Der genaue Beginn steht noch nicht fest.

 Zum anderen wurde eine breite Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt beschlossen. Sie startet vom 13. bis 19. März 2023 – dann gibt es Infotage mit Beteiligung im Treff am See (Poststraße 38). Hier wird ausführlich über die Planung und Überlegungen berichtet und eine Woche lang in den Dialog mit der Bürgerschaft getreten. Die Stadtverwaltung lädt alle Interessierten herzlich ein!


Von Montag, 13., bis Sonntag, 19. März 2023, ist das Foyer des Treffs am See täglich von 10.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Hier ist der aktuelle Planungsstand in großen Plakaten übersichtlich ausgestellt.

Zusätzlich sind Ansprechpersonen der Stadtverwaltung zu folgenden Zeiten vor Ort und informieren zu verschiedenen Themenbereichen:

  • Montag, 13. März: 11.00 bis 13.00 Uhr
  • Dienstag, 14. März: 16.00 bis 18.00 Uhr
  • Donnerstag, 16. März: 15.30 bis 17.30 Uhr
  • Samstag, 18. März: 13.00 bis 15.00 Uhr

Am Donnerstag, 16. März 2023, stellt das Architekturbüro Barkow Leibinger um 19.00 Uhr im Saal (2. Obergeschoss / Dachgeschoss) die Machbarkeitsstudie vor. Anschließend gibt es einen Workshop mit Bürgermeisterin Christine Kraayvanger, Barkow Leibinger und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung.

Am Samstag, 18. März 2023, um 10.00 Uhr ist an der Infotheke Treffpunkt: Bürgermeisterin Christine Kraayvanger lädt Sie zu einemgemeinsamen Rundgang über den Schloßberg ein.

Die Vertreter der Medien sind hierzu ebenfalls herzlich eingeladen !

Bürgermeisterin Christine Kraayvanger:

„Wir informieren und wünschen uns Anregungen aus der Bürgerschaft. Der Schloßberg soll künftig von allen Einwohner*innen und Gästen genutzt werden und wieder ins Bewusstsein kommen. Das ist eine große städtebauliche Chance zur Aufwertung für die Altstadt, die wir bestmöglich nutzen und integrieren möchten. Wir wünschen uns, dass sich das Meinungsbild aller Bürger*innen im weiteren Verlauf abbildet und sich aus positiven wie kritischen Rückmeldungen ein sinnvolles Projekt ergibt.

Wir freuen uns daher sehr, wenn wir viele Bürger*innen bei den Infotagen mit Beteiligung zum Schloßberg begrüßen können.“

 

Zum Hergang des Projekts

Der Schloßberg mit der Stadtkirche prägt Böblingens Stadtbild und ist wichtig für die städtische Identität. In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober jährt sich nun zum 80. Mal die furchtbare Bombennacht von 1943. Über zwei Drittel der Altstadt wurden damals in Schutt und Asche gelegt. In dieser Nacht ist auch das Schloss auf dem Schloßberg zerstört worden. Seither befindet sich eine Lücke in der historischen Stadtsilhouette.

Nach einem städtebaulichen Wettbewerb wurde Barkow Leibinger als 1. Preisträger 2002 und 2003 mit der Weiterentwicklung des Entwurfs und weiteren Planungen beauftragt. 2005 wurde in den Haushaltsberatungen jedoch entschieden, die bisherigen Planungen zur Schloßberg-Bebauung aus finanziellen Gründen nicht weiterzuverfolgen.

2006 wurde mit dem Rahmenplan Altstadt beschlossen, den Schloßberg als öffentlichen Raum und attraktive Freifläche zu gestalten, ohne dass eine Bebauung in Zukunft damit ausgeschlossen wird. Auch sollten die historischen Strukturen eine wesentliche Rolle spielen. In der Folge wurden die Gebäude der alten Hauswirtschaftsschule und des ehemaligen Stadtjugendrings abgebrochen. Einem dreistufigen Freiraumkonzept für Schloßbergpark, Schloßbergplatz und Schloßberggärten wurde zugestimmt. Tatsächlich umgesetzt wurde jedoch nur die Neugestaltung des Schloßbergparks am Nordhang. 2015 wurden anlässlich von Belagssanierungen die Straßenräume „Am Schloßberg“ und „Turmstraße“ sowie der Platz vor der Stadtkirche neu gestaltet.

Das Schloßberg-Plateau ist jedoch unverändert geblieben und gibt nun die Möglichkeit, mit den aktuellen Überlegungen an die bereits geleisteten Planungen und Maßnahmen anzuknüpfen. Wegen einer nötigen vorübergehenden Unterbringung der Paul-Lechler-Schule wurde hierfür eine geeignete standortnahe Lösung gesucht. Außerdem hat ein interfraktioneller Antrag aus dem Gemeinderat für einen neuen Standort der Musik- und Kunstschule neue Denkprozesse angestoßen. Zeitgleich wurden die Entwicklungsziele für den Masterplan Schloßbergring entwickelt, sodass 2018 der Standort Schloßberg wieder in den Fokus rückte.

  • 2019 hat der Gemeinderat den Masterplan Schloßbergring beschlossen mit dem Ziel, die Altstadt aufzuwerten und zu beleben. Eine zentrale Maßnahme ist diese Planung eines Neubaus auf dem Schloßberg. Während des Masterplans Schloßbergring sind die Überlegungen zum Schloßberg bei der Bürgerbeteiligung diskutiert worden. Die Anregungen der Bürger*innen, die sich eingebracht hatten, wurden eingearbeitet und damit Grundlage der Beschlüsse. Seither wurden weitere Bürgeransprachen, Stadtrundgänge und Sprechstunden durchgeführt.
  • Im Mai 2019 hat der Gemeinderat die Verwaltung mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie beauftragt.
  • Im Oktober 2021 wurde nach ausführlicher öffentlicher Beratung in den Gremien der Grundsatzbeschluss zur Weiterverfolgung des Projekts gefasst.
  • Im November 2022 wurde der aktuelle Planungsstand zur Kenntnis genommen. Es wurde den erforderlichen Ausgrabungen in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt und dem Konzept zur Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit zugestimmt.